Otto Georg Thierack

NS-Funktionär und Jurist, Mitglied der NSDAP ab 1932; Präsident des Volksgerichtshofs 1936-1945; Reichsjustizminister 1942-1945; sollte bei den Nürnberger Prozessen angeklagt werden, beging jedoch vor der Prozesseröffnung 1946 Suizid

* 19. April 1889 Wurzen

† 26. Oktober 1946 Internierungslager Eselheide bei Stukenbrock

Herkunft

Otto Georg Thierack wurde 1889 im sächsischen Wurzen als Sohn von Antonie Fels und Heinrich Otto, einem Kaufmann, geboren.

Ausbildung

T. besuchte das humanistische Gymnasium in Wurzen und studierte ab 1910 Rechts- und Sozialwissenschaften in Marburg und Leipzig. 1913 legte er die erste Juristische Staatsprüfung ab, ein Jahr später promovierte er in Leipzig. Nach einem freiwilligen Kriegsdienst legte er das Zweite Juristische Staatsexamen ab.

Wirken

Kriegsdienst und Tätigkeit als Staatsanwalt

Kriegsdienst und Tätigkeit als StaatsanwaltWährend seiner Referendarzeit meldete sich T. freiwillig zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg. Er wurde in Frankreich, Serbien und Mazedonien eingesetzt, erlitt eine Verwundung und wurde bis zum Leutnant der Reserve befördert. Nach dem Kriegsdienst trat er 1920 als Gerichtsassessor (Richter auf Probe) in den sächsischen Justizdienst ein, war ab 1921 als Staatsanwalt zunächst am Landgericht Leipzig tätig und wechselte 1926 an das Oberlandesgericht Dresden.

Aufstieg in der NSDAP

Aufstieg in der NSDAP1932 trat T. der rechtsextremen und antisemitischen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) bei, die ...